Netzhautoperation bei Netzhautablösung

25.08.2022
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Die Netzhaut (Retina) ist die lichtempfindliche Schicht auf der Innenseite des Auges. Sie enthält Fotorezeptoren (Stäbchen und Zapfen), die das Licht in Nervenimpulse umwandeln, visuelle Informationen sortieren und anschliessend mittels Sehnerv ans Gehirn weiterleiten. Die Retina ist das Wahrnehmungszentrum, denn auf Ihr befindet sich der Punkt des scharfen Sehens (Fovea). Die Netzhaut ist die innerste Schicht des Augapfels. Bei einer Netzhautablösung löst sich dieses Nervengewebe von den darunterliegenden Schichten ab, es kommt zu Sehstörungen und ohne rasche Behandlung kann es zur kompletten Erblindung des betroffenen Auges führen.

Warum ist eine Netzhautablösung problematisch?

Entstehen kleine Risse oder Löcher in der Netzhaut, tritt die Glaskörperflüssigkeit aus und sammelt sich unter der Netzhaut an, was den Druck auf die schon geschädigte Netzhaut erhöht und diese von der darunterliegenden Gewebeschicht lösen kann. Wo sich die Netzhaut abgelöst hat, verschlechtert sich die Sehfähigkeit und das Gesichtsfeld verkleinert sich. Werden die Löcher/Risse nicht sofort behandelt, kann sich innert weniger Tage die Netzhaut komplett abtrennen und man erblindet.

Wie kommt es zu einer Netzhautablösung?

Menschen mit starker Kurzsichtigkeit oder mit einer medizinischen Vergangenheit in der Familie mit Netzhautlöchern sind einem grösseren Risiko unterstellt. Patienten/innen einer vergangenen Kataraktoperation gehören auch zur Risikogruppe. Sollten Sie zu einer der Risikogruppen gehören, raten wir, regelmässig eine Netzhautuntersuchung zu machen. Weitere Ursachen für eine Netzhautablösung sind:

  • Tumore

  • Entzündungen

  • Zug von den Bindegewebssträngen

  • Netzhautdegeneration, Loch- und Rissbildung

Am häufigsten sind Löcher und Risse der Grund für eine Netzhautablösung. Sie entstehen durch veränderte und dünne Areale am Rande des Auges. Die Schwachstellen sind vor allem bei Kurzsichtigkeit ausgeprägt und entstehen weil der Glaskörper an den Stellen anfälligen Stellen zieht.

Symptome

Anfangs schrumpft das Gesichtsfeld und das Sehen in der Peripherie. Man sieht wie durch einen seitlichen Schleier oder Vorhang. Es können plötzliche Lichtblitze und Schwebeteilchen die Sicht stören. Sind kleine Blutgefässe von Rissen betroffen, sieht man schwarze Punkte vor den Augen.

Diagnose

Kommen Sie mit Lichtblitzen und Russregen in die Praxis, so kann der/die Spezialist/in mögliche Komplikationen und Probleme auf der Netzhaut nur mittels Augenspiegelung (Ophthalmoskopie) diagnostizieren. Mit dem Schaltlampenmikroskop wird der Augenhintergrund beleuchtet und auf Veränderungen hin (graue Falten, Risse, Löcher) untersucht. Je nach Schweregrad der Befunde wird die entsprechende Behandlung eingeleitet.

Behandlung und Operation

Es gibt keine medikamentöse Behandlung für die Netzhautablösung. Kleine Risse und Löcher werden mit dem Laser zugeschweisst. Bei einer Ablösung ist das Ziel der Operation, die Netzhaut wieder an die darunterliegende Schicht anzubringen. Zudem versucht der/die Arzt/Ärztin auch, den Zug des Glaskörpers auf die Retina durch gezielte Narbenbildung zu verringern, damit das Risiko für eine erneute Ablösung markant sinkt. Je nachdem wie stark sich die Netzhaut abgelöst hat, müssen unterschiedliche Vorgehensweisen angewandt werden.

Die Netzhaut hat sich abgehoben:

  • Plombenchirurgie:

    Als erstes wird die Bindehaut geöffnet, danach werden Silikonplomben über den Riss oder das Loch gelegt und mit der Lederhaut vernäht, ähnlich wie Pflaster und die Linse bleibt. Jedoch ist dieses Verfahren etwas älter und nicht alle Stellen des Auges sind leicht zugänglich.

  • Vitrektomie:

    Die Glaskörperentfernung. Wenn sich die Netzhaut im Bereich des schärfsten Sehens abgelöst hat, muss am Glaskörper selbst operiert werden. Dazu werden feine Instrumente in das Auge geführt, um den Glaskörper zu entfernen. Anschliessend wird der Netzhautriss/das Netzhautloch mit dem Laser repariert. Bei der Vitrektomie injiziert der/die Augenarzt/ärztin ein spezielles Gas (Schwefelhexafluorid) oder Silikonöl in den Hohlraum, welche auf die Netzhaut drücken und diese abdichten. Nach zwei Wochen hat der Körper das Öl oder Gas absorbiert und die Stelle mit Kammerwasser ersetzt.

Fazit

Die Netzhaut ist unerlässlich für das scharfe Sehen. Sollten Sie bei sich Symptome einer Netzhautablösung feststellen, ist es wichtig, dass Sie schnellstmöglich eine Augenarzt/ärztin aufsuchen. Netzhautrisse/ablösungen sind ein Notfall und müssen umgehend behandelt werden, damit Sie nicht erblinden. Wir stehen Ihnen bei Fragen und weiteren Auskünften in St.Gallen gerne zur Verfügung.

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